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In so gut wie jeder Kommune der EU Länder gibt es ein Abwassersystem. Irgendwo am Ende dieses Netzwerkes an Rohren und Kanälen wartet dann ein Klärwerk. Dorthin werden die Abwässer geleitet. Diese können von den Haushalten stammen, oder von gewerblichen Verbrauchern. Bei der Verarbeitung solcher Abwässer entsteht Klärschlamm. Wie kann man diesen umweltgerecht verwerten?

Was ist Klärschlamm?

Sämtliche Abwässer eines Systems landen am Ende in einem Klärwerk. Dort werden in den unterschiedlichen Stufen feste Partikel nach und nach herausgefiltert. In der letzten Stufe bleibt dann tatsächlich nur noch Wasser übrig, in dem sich unzählige Bestandteile in aufgelöster Form finden. Etwas Festes gibt es dann nicht mehr, diese Sachen sind alle im Sieb vorher aufgefangen worden.

In diesem letzten Becken wird es so gehandhabt, dass dort immer eine ganz bestimmte Flora an Bakterien und Pilzen aufrechterhalten wird. Diese Mikroben fressen sämtliche biologisch verwertbaren Produkte auf und verdauen diese. Aus diesen Ausscheidungen entsteht dann am Boden des Beckens ein Schlamm, der nicht mehr wasserlöslich ist. Das heißt, ganz am Ende der Klärung gibt es nur noch biologisch gereinigtes Wasser und den Klärschlamm – gut getrennt voneinander. Das Wasser wird nun wieder dem natürlichen Kreislauf zugeleitet. Doch was tun mit dem Klärschlamm? Welche Möglichkeiten für eine umweltgerechte Klärschlammentsorgung gibt es?

Klärschlammentsorgung – das sind die Möglichkeiten

Klärschlamm klingt zwar nicht gerade appetitlich, aber im Grunde ist es ein Material, das dem Dünger aus Kuhmist oder Pferdemist ähnelt. Er enthält unzählige Mineralien. In erster Stufe wird daraus mit Hilfe von speziellen chemischen Verfahren eine ordentlichen Menge Phosphor zurückgewonnen. Dieser Rohstoff ist selten und teuer. Daher ist Klärschlamm eine solide Rückgewinnungsquelle.

Der Rest des Materials würde sich ganz optimal als Dünger eignen. Grundsätzlich würde der Schlamm sich auf den Feldern von Bauern gut machen, um dem Boden viele wertvolle Bestsandteile wiederzugeben. Problem an der Sache ist nur, dass sich in den letzten Jahrzehnten herausgestellt hat, dass vielerorts nicht genug darauf geachtet wurde die Schwermetalle herauszufiltern. So wurde in manchen Regionen das Grundwasser quasi irreparabel verseucht. Denn durch den Regen gelangten die Schwermetalle bis in die Tiefen der Erde. Kaum ein Bauer ist heute noch gewillt dieses Risiko auf sich zu nehmen. Daher verzichten Landwirte zunehmend darauf Klärschlamm zu verwenden. Würde man dessen Qualität genauer prüfen, wäre eine derartige Nutzung biologisch betrachtet ideal für die Umwelt. Aus diesem Grund ist man dazu übergangen den Klärschlamm zu verbrennen. Er wird in Heizkraftwerken mit in den Kessel geworfen, um als Beigabe zu dienen.

Verbrennung von Klärschlamm – kann das umweltgerecht sein?

Jeder Umweltschützer stellt sich natürlich die Frage: Kann Verbrennen denn umweltgerecht sein? Die Antwort ist ja, das geht. Ähnlich wie Holz oder Rapsöl, handelt es sich beim Klärschlamm um eine Art Bio-Masse. Diese fängt CO2 auf und bei der Verbrennung wird die gleiche Menge freigesetzt. Es ist also ein sehr kurzlebiger Kreislauf, bei dem in Summe nie mehr CO2 entsteht als vorher aufgefangen wurde. Der Unterschied zu Öl und Gas ist, dass diese Stoffe vor Millionen von Jahren viel CO2 aufgenommen haben. Und dieses wird heute durch die Verbrennung schlagartig in Massen freigesetzt. Das ist für die Umwelt natürlich äußerst schwer zu Verdauen. Es ist dieser immense zeitliche Unterschied, der diese Stoffe so problematisch macht. Und natürlich weitere Nebenprodukte bei der Verbrennung.